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   VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16   

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VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16 (https://dejure.org/2022,43720)
VG Hamburg, Entscheidung vom 15.11.2022 - 14 A 1965/16 (https://dejure.org/2022,43720)
VG Hamburg, Entscheidung vom 15. November 2022 - 14 A 1965/16 (https://dejure.org/2022,43720)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • Justiz Hamburg

    § 3 AsylVfG 1992, § 4 AsylVfG 1992, § 60 Abs 5 AufenthG, § 60 Abs 7 AufenthG
    Asylrecht: Staatenloser Palästinenser aus dem Gaza-Streifen

  • VG Hamburg PDF

    Erfolglose Asylklage eines staatenlosen Palästinensers aus dem Gazastreifen (insbesondere auch zur dortigen Sicherheitslage und zur humanitären Lage)

 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (31)

  • VG Berlin, 08.12.2022 - 34 K 244.22
    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Ein internationaler bewaffneter Konflikt setzt zumindest zwei Staaten voraus, deren reguläre Streitkräfte oder ihnen zuzurechnende bewaffnete Gruppen aufeinandertreffen (vgl. VG Berlin, Urt. v. 8.12.2022, 34 K 244/22.A, juris Rn. 21).

    Soweit einige Verwaltungsgerichte (vgl. VG Berlin, Urt. v. 8.12.2022, 34 K 244/22.A, juris Rn. 23; VG Saarlouis, Urt. v. 13.10.2022, 3 K 648/22, juris S. 5; VG Dresden Urt. v. 5.10.2022, 11 K 1515/22, juris Rn. 51) den bewaffneten Konflikt erst ab dem Jahr 2018 anzunehmen scheinen, vermag sich das Gericht dem nicht anzuschließen, da der palästinensisch-israelische Konflikt (auch im Gazastreifen) zeitlich deutlich weiter zurückreicht.

    Ergänzend sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die in den vorgenannten verwaltungsgerichtlichen Entscheidungen zugrunde gelegten statistischen Risiken für die dort jeweils zugrunde gelegten Zeiträume (vgl. VG Berlin, Urt. v. 8.12.2022, 34 K 244/22.A, juris Rn. 43, 46: Zeitraum März 2018 bis Oktober 2022 ca. 2,1 %; VG Saarlouis, Urt. v. 13.10.2022, 3 K 648/22, juris S. 9: Zeitraum Januar 2017 bis Januar 2022 ca. 2 %; VG Dresden Urt. v. 5.10.2022, 11 K 1515/22, juris Rn. 56: Zeitraum September 2017 bis September 2022 ca. 1,96 %) unzutreffend sein dürften, da die dort jeweils vorgenommenen Berechnungen offenbar die über die UN OCHA verfügbaren Opferzahlen für diese Zeiträume addiert und prozentual ins Verhältnis zur angenommenen Bevölkerungsanzahl gesetzt haben, das daraus jeweils folgende Ergebnis aber nicht durch den jeweils in Betracht genommenen Zeitraum dividiert haben; anders sind die angegebenen, deutlich zu hohen statistischen Risiken nicht zu erklären; zudem werden dort Opfer bewaffneter Gruppierungen - also Kombattanten - in die Berechnung miteinbezogen.

    Bei dem Blick auf die palästinensischen Opferzahlen ist indes signifikant gefahrreduzierend zu berücksichtigen, dass ein erheblicher Anteil der im Zeitraum 2008 bis 15. November 2022 im Gazastreifen Getöteten und Verletzten im Zusammenhang mit Demonstrationen stand (ca. 58 %, https://www.ochaopt.org/data/casualties; im Zeitraum 2017 bis 2022 sogar ca. 91 %) und das Risiko, auf einer Demonstration verletzt zu werden, nicht ohne Weiteres ein Risiko für die allgemeine Zivilbevölkerung bedeutet (vgl. VG Berlin, Urt. v. 8.12.2022, 34 K 244/22.A, juris Rn. 48).

    Soweit einige Verwaltungsgerichte (vgl. VG Berlin, Urt. v. 8.12.2022, 34 K 244/22.A, juris Rn. 51; VG Saarlouis, Urt. v. 13.10.2022, 3 K 648/22, juris S. 11; VG Dresden Urt. v. 5.10.2022, 11 K 1515/22, juris Rn. 58) im Rahmen der Prüfung des § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG auch die humanitäre Lage im Gazastreifen berücksichtigen, vermag sich das Gericht dem nicht anzuschließen.

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 45.18

    Trotz Abschiebungsschutzes einzelner Mitglieder der Kernfamilie ist bei der

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Auch schlechte humanitäre Verhältnisse können eine Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (vgl. BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, 1 C 45.18, juris Rn. 12; OVG Hamburg, Urt. v. 25.3.2021, 1 Bf 388/19.A, juris Rn. 49; VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 22 bis 28 m.w.N.).

    Eine Verletzung des Art. 3 EMRK kommt in besonderen Ausnahmefällen auch bei "nichtstaatlichen" Gefahren aufgrund prekärer Lebensbedingungen in Betracht, bei denen ein "verfolgungsmächtiger Akteur" i. S. d. § 3c AsylG fehlt, wenn die humanitären Gründe gegen die Ausweisung "zwingend" sind mit Blick auf die allgemeine wirtschaftliche Lage und die Versorgungslage betreffend Nahrung, Wohnraum und Gesundheitsversorgung (vgl. BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, a.a.O., Rn. 12).

    In seiner jüngeren Rechtsprechung zu Art. 4 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union stellt der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH, Urt. v.19.3.2019, C-297/17 u.a., juris Rn. 89 ff. und C-163/17, juris Rn. 91 ff.) darauf ab, ob sich die betroffene Person "unabhängig von ihrem Willen und ihren persönlichen Entscheidungen in einer Situation extremer materieller Not" befindet, "die es ihr nicht erlaubte, ihre elementarsten Bedürfnisse zu befriedigen, wie insbesondere, sich zu ernähren, sich zu waschen und eine Unterkunft zu finden, und die ihre physische oder psychische Gesundheit beeinträchtigte oder sie in einen Zustand der Verelendung versetzte, der mit der Menschenwürde unvereinbar wäre" (vgl. hierzu auch BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, a.a.O., Rn. 12; Beschl. v. 8.8.2018, 1 B 25.18, juris Rn. 11).

  • VG Saarlouis, 13.10.2022 - 3 K 648/22

    Israel: Subsidiärer Schutz für eine aus Gaza stammende staatenlose

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Soweit einige Verwaltungsgerichte (vgl. VG Berlin, Urt. v. 8.12.2022, 34 K 244/22.A, juris Rn. 23; VG Saarlouis, Urt. v. 13.10.2022, 3 K 648/22, juris S. 5; VG Dresden Urt. v. 5.10.2022, 11 K 1515/22, juris Rn. 51) den bewaffneten Konflikt erst ab dem Jahr 2018 anzunehmen scheinen, vermag sich das Gericht dem nicht anzuschließen, da der palästinensisch-israelische Konflikt (auch im Gazastreifen) zeitlich deutlich weiter zurückreicht.

    Ergänzend sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die in den vorgenannten verwaltungsgerichtlichen Entscheidungen zugrunde gelegten statistischen Risiken für die dort jeweils zugrunde gelegten Zeiträume (vgl. VG Berlin, Urt. v. 8.12.2022, 34 K 244/22.A, juris Rn. 43, 46: Zeitraum März 2018 bis Oktober 2022 ca. 2,1 %; VG Saarlouis, Urt. v. 13.10.2022, 3 K 648/22, juris S. 9: Zeitraum Januar 2017 bis Januar 2022 ca. 2 %; VG Dresden Urt. v. 5.10.2022, 11 K 1515/22, juris Rn. 56: Zeitraum September 2017 bis September 2022 ca. 1,96 %) unzutreffend sein dürften, da die dort jeweils vorgenommenen Berechnungen offenbar die über die UN OCHA verfügbaren Opferzahlen für diese Zeiträume addiert und prozentual ins Verhältnis zur angenommenen Bevölkerungsanzahl gesetzt haben, das daraus jeweils folgende Ergebnis aber nicht durch den jeweils in Betracht genommenen Zeitraum dividiert haben; anders sind die angegebenen, deutlich zu hohen statistischen Risiken nicht zu erklären; zudem werden dort Opfer bewaffneter Gruppierungen - also Kombattanten - in die Berechnung miteinbezogen.

    Soweit einige Verwaltungsgerichte (vgl. VG Berlin, Urt. v. 8.12.2022, 34 K 244/22.A, juris Rn. 51; VG Saarlouis, Urt. v. 13.10.2022, 3 K 648/22, juris S. 11; VG Dresden Urt. v. 5.10.2022, 11 K 1515/22, juris Rn. 58) im Rahmen der Prüfung des § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG auch die humanitäre Lage im Gazastreifen berücksichtigen, vermag sich das Gericht dem nicht anzuschließen.

  • OVG Hamburg, 25.03.2021 - 1 Bf 388/19

    Erfolglose Klage eines jungen, erwachsenen, gesunden und alleinstehenden Mannes

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Auch schlechte humanitäre Verhältnisse können eine Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (vgl. BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, 1 C 45.18, juris Rn. 12; OVG Hamburg, Urt. v. 25.3.2021, 1 Bf 388/19.A, juris Rn. 49; VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 22 bis 28 m.w.N.).

    Die Verschlechterung des Gesundheitszustandes muss dabei nicht nur schwerwiegend und irreversibel sein, sondern auch "schnell" eintreten, d.h. bei wertender Betrachtung muss ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der Verschlechterung des Gesundheitszustandes und der Abschiebung bestehen (vgl. OVG Hamburg, Urt. v. 25.3.2021, 1 Bf 388/19.A, juris Rn.49, m.w.N.).

  • VGH Baden-Württemberg, 17.12.2020 - A 11 S 2042/20

    Abschiebungsverbot für einen leistungsfähigen, erwachsenen afghanischen Mann

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Auch schlechte humanitäre Verhältnisse können eine Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (vgl. BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, 1 C 45.18, juris Rn. 12; OVG Hamburg, Urt. v. 25.3.2021, 1 Bf 388/19.A, juris Rn. 49; VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 22 bis 28 m.w.N.).

    Stellen die dortigen Verhältnisse einen Verstoß gegen Art. 3 EMRK dar, ist zu prüfen, ob auch in anderen Landesteilen derartige Umstände vorliegen (vgl. VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 22 bis 28, 0VG Bremen, Urt. v. 24.11.2020,1 LB 351/20, juris Rn. 27, v. 22.9.2020, 1 LB 258/20, juris Rn. 27, u. v. 26.6.2020, 1 LB 57/20, juris Rn. 58).

  • VG Freiburg, 27.09.2022 - A 10 K 1686/20

    Rückkehr eines staatenlosen Palästinensers mit gewöhnlichem Aufenthalt im

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Hinzu tritt, dass zahlreiche Vorfälle mit Verletzten und Toten auf den Beschuss israelischer Streitkräfte von einzelnen Personen oder Personengruppen zur Durchsetzung von Zugangsbeschränkungen am Grenzzaun bzw. vor der Küste zurückzuführen sind (vgl. hierzu die zahlreichen zweiwöchentlichen Berichte der UN OCHA, Protection of Civilians Report, in denen solche Vorfälle durchgängig angeführt werden, vgl. exemplarisch die Berichte der UN OCHA, Protection of Civilians 28 June - 18 July 2022; Protection of Civilians Report, 15 - 28 June 2021 und Protection of Civilians 14 - 27 April 2020; s.a. VG Freiburg, Urt. v. 27.9.2022, A 10 K 1686/20, juris Rn. 35).

    Unter Außerachtlassung dieser speziellen Risiken, die zu einer deutlichen Absenkung des für die vorgenannten Zeiträume benannten statistischen Risikos, in dem bewaffneten Konflikt verletzt oder getötet zu werden, von weit über 50 % (bzw. bei Betrachtung des Zeitraums 2017 bis 2022 sogar über 90 %) führen, vermag das Gericht eine ernsthafte individuelle Bedrohung des Lebens des Klägers oder seiner Unversehrtheit infolge willkürlicher Gewalt im Sinne des § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG nicht festzustellen (im Ergebnis ebenso VG Freiburg, Urt. v. 27.9.2022, A 10 K 1686/20, juris; VG Würzburg, Urt. v. 8.7.2022, W 5 K 20.31380, juris; VG München, Urt. v. 30.6.2022, M 17 K 17.41910, juris; VG Trier, Urt. v. 26.10.2021, 1 K 2656/21.TR, juris).

  • EuGH, 10.06.2021 - C-901/19

    Wird bei den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten subsidiärer Schutz

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Die zahlenmäßige Ermittlung der Opfer ist dabei nicht im Sinne eines starren quantitativen Schwellenwertes für die erforderliche Gefahrendichte zu verstehen, der unionsrechtlich unzulässig wäre (vgl. EuGH, Urt. v. 10.6.2021, C-901/19, juris Rn. 44).

    Bei dieser Gesamtbetrachtung sind u.a. die Intensität der bewaffneten Auseinandersetzung, der Organisationsgrad der beteiligten Streitkräfte und die Dauer des Konflikts zu berücksichtigen wie auch das geographische Ausmaß der Lage willkürlicher Gewalt, der tatsächliche Zielort des Schutzsuchenden bei Rückkehr in seine Herkunftsregion und die (zielgerichtete) Aggression der Konfliktparteien gegen Zivilpersonen (vgl. EuGH, Urt. v. 10.6.2021, C-901/19, juris Rn. 43).

  • BVerwG, 17.11.2011 - 10 C 13.10

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beschränkung der Revision; Beweismaß;

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    So kann die notwendige Individualisierung ausnahmsweise bei einer außergewöhnlichen Situation eintreten, die durch einen so hohen Gefahrengrad gekennzeichnet ist, dass praktisch jede Zivilperson allein aufgrund ihrer Anwesenheit in dem betroffenen Gebiet einer ernsthaften individuellen Bedrohung ausgesetzt wäre (vgl. BVerwG, Urt. v. 17.11.2011, 10 C 13.10, juris Rn. 19 ff. m.w.N.).

    Vielmehr erfordert die Bestimmung der Gefahrendichte zunächst eine quantitative Ermittlung der verletzten und getöteten Zivilpersonen im Verhältnis zur Einwohnerzahl (Gewaltniveau) sowie darauf aufbauend eine wertende Gesamtbetrachtung (vgl. BVerwG, Urt. v. 17.11.2011, 10 C 13.10, juris Rn. 23; Urt. v. 13.2.2014, 10 C 6.13, juris Rn. 24).

  • VGH Baden-Württemberg, 05.12.2017 - A 11 S 1144/17

    Rückkehrmöglichkeit für einen leistungsfähigen, erwachsenen, afghanischen Mann

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Die Furcht vor Verfolgung ist begründet, wenn dem Ausländer die vorgenannten Gefahren aufgrund der in seinem Herkunftsland gegebenen Umstände in Anbetracht seiner individuellen Lage tatsächlich, d. h. mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit, drohen (vgl. BVerwG, Urt. v. 20.2.2013, 10 C 23/12, juris Rn. 19; VGH Mannheim, Urt. v. 5.12.2017, A 11 S 1144/17, juris Rn. 29 ff.).

    Es ist dabei Sache des Schutzsuchenden, die Gründe für seine Furcht vor Verfolgung schlüssig vorzutragen und unter Angabe genauer Einzelheiten einen in sich stimmigen Sachverhalt zu schildern, aus dem sich bei verständiger Würdigung ergibt, dass ihm in seinem Heimatstaat Verfolgung droht (vgl. OVG Hamburg, Urt. v. 1.12.2020, 4 Bf 205/18.A, juris Rn. 34; VGH Mannheim, Urt. v. 5.12.2017, A 11 S 1144/17, juris Rn. 49 m.w.N.).

  • BVerwG, 17.10.2006 - 1 C 18.05

    Abschiebungsverbot; individuelle Erkrankung; Behandlungsmöglichkeit;

    Auszug aus VG Hamburg, 15.11.2022 - 14 A 1965/16
    Voraussetzung ist, dass eine konkrete, d.h. alsbaldige und damit zeitlich absehbare und nicht bloß in unbestimmter Ferne (vgl. hierzu BVerwG, Urt. v. 27.4.1998, 9 C 13.97, juris Rn. 8) zu erwartende und zugleich erhebliche Verschlimmerung des Gesundheitszustands des Ausländers mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit droht (vgl. BVerwG, Urt. v. 17.10.2006, 1 C 18/05, juris Rn. 15; Beschl. v. 24.5.2006, 1 B 118.05, juris Rn. 4).
  • EGMR, 13.12.2016 - 41738/10

    Ausweisung, Krankheit, Sperrwirkung, Einreise- und Aufenthaltsverbot, Straftat,

  • EuGH, 19.03.2019 - C-297/17

    Ibrahim - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und

  • VG München, 30.06.2022 - M 17 K 17.41910

    Voraussetzungen der Eingriffe in die Religionsfreiheit als Verfolgungshandlungen

  • BVerwG, 31.01.2013 - 10 C 15.12

    Afghanistan; Provinz Helmand; Kabul; Abschiebung; Abschiebungsverbot;

  • BVerwG, 29.10.2002 - 1 C 1.02

    Abschiebungshindernis; Zielstaatsbezogenheit; individuelle Erkrankung; psychische

  • OVG Bremen, 24.11.2020 - 1 LB 351/20

    Afghanistan: Berufung abgewiesen; Abschiebungsverbot wegen fehlender Möglichkeit

  • BVerwG, 08.08.2018 - 1 B 25.18

    Abschiebungsverbot; Bulgarien; Extremgefahr; Flüchtlinge; Lebensverhältnisse;

  • BVerwG, 24.06.2008 - 10 C 43.07

    Abschiebungsschutz wegen innerstaatlichen bewaffneten Konflikts (Irak);

  • BVerwG, 27.04.1998 - 9 C 13.97

    Ausländerrecht - Abschiebungshindernis; AIDS-Erkrankung; Behandlungsmöglichkeiten

  • OVG Bremen, 22.09.2020 - 1 LB 258/20

    Abschiebungsverbot für alleinstehenden jungen Mann; Auswirkungen der

  • OVG Bremen, 26.05.2020 - 1 LB 57/20

    Abschiebungsverbot nach Afghanistan - Abschiebungsverbot; Asyl Afghanistan;

  • EuGH, 19.03.2019 - C-163/17

    Jawo - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und des

  • BVerwG, 24.05.2006 - 1 B 118.05

    Verfahrensrecht, Sachaufklärungspflicht, eigene Sachkunde, Krankheit,

  • VG Trier, 26.10.2021 - 1 K 2656/21

    Israel: Existenzsicherung in Gaza möglich

  • EuGH, 17.02.2009 - C-465/07

    WER SUBSIDIÄREN SCHUTZ BEANTRAGT, BRAUCHT NICHT NOTWENDIG ZU BEWEISEN, DASS ER IN

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

  • BVerwG, 13.02.2014 - 10 C 6.13

    Abnahme von Fingerabdrücken; Änderung des Asylverfahrensgesetzes;

  • OVG Hamburg, 01.12.2020 - 4 Bf 205/18

    Eritrea: keine beachtliche Verfolgungswahrscheinlichkeit wegen

  • EuGH, 30.01.2014 - C-285/12

    Im Unionsrecht ist der Begriff "innerstaatlicher bewaffneter Konflikt" gegenüber

  • VG Berlin, 27.09.2021 - 34 K 28.18
  • BVerwG, 27.04.2010 - 10 C 5.09

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beweismaß; beachtliche

  • VG Stuttgart, 02.05.2023 - A 7 K 6645/22

    Vorlage an den Gerichtshof der Europäischen Union, ob die Zuerkennung

    Weder liegen in der Person des Klägers gefahrerhöhende Umstände vor noch besteht ein besonders hohes Niveau willkürlicher Gewalt, das durch einen so hohen Gefahrengrad gekennzeichnet wäre, dass praktisch jede Zivilperson allein aufgrund ihrer Anwesenheit in dem betroffenen Gebiet einer ernsthaften individuellen Bedrohung ausgesetzt wäre (vgl. VG Stuttgart, Urteil vom 29.06.2022 - A 7 K 876/21 -, nicht veröffentlicht; so auch VG Hamburg, Urteil vom 15.11.2022 - 14 A 1965/16 [ECLI:DE:VGHH:2022:1115.14A1965.16.00] -, juris Rn. 43 ff.; VG Freiburg, Urteil vom 27.09.2022 - A 10 K 1686/20 [ECLI:DE:VGFREIB:2022:0927.
  • VG Saarlouis, 21.03.2023 - 3 K 266/23

    Bewaffneter Konflikt im Gazastreifen

    An dieser rechtlichen Wertung, an der sich fallbezogen weder in rechtlicher noch in tatsächlicher Hinsicht Änderungen ergeben haben [Vgl. zur weiterhin angespannten Lage in Gaza und Westjordanland nur statt vieler: NZZ, Aktuelle Entwicklungen im Nahostkonflikt vom 19.03.2023; ARD-Tagesschau vom 23.02.2023, Gegenseitige Angriffe von Palästinensern und Israelis; ZDF vom 27.01.2023, Raketen aus Gaza-Luftangriffe aus Israel; FAZ vom 23.02.2023, Israel greift Ziele im Gazastreifen an, jeweils abrufbar im Internet; dies und die bisherigen Erwägungen der Kammer im Urteil vom 13.10.2022 -3 K 648/22- in den Blick nehmend vermag der Kammer der hiervon abweichenden Auffassung u.a. des VG Hamburg, Urteil vom 15.11.2022 -14 A 1965/16-, juris, nicht zu folgen; das VG Hamburg bewertet die bekannten Erkenntnisse zur Situation in Gaza nur in der Gesamtschau im Ergebnis anders, als dies die Kammer getan hat.
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